Ich verstehe dich sehr gut und kann es auf jeden Fall nachvollziehen, wenn du dir diese Frage stellst: Macht OL überhaupt noch Sinn für mich?
Ich denke jeder hat schon mal ein paar Gedanken darüber freien Lauf gelassen. Ich auch, zumindest als Folge von Verletzungen. Ich meine fast alle meine größeren Verletzungen sind dem OL bzw. Querlaufen geschuldet... da hab ich mir auch gedacht, warum kann ich nicht normal laufen gehen und verletzungsfrei(er) bleiben??
Die einen brauchen länger, um eine Antwort auf diese Frage zu finden und bei anderen geht es ganz schnell. Letztendlich kannst nur du selbst dir die Frage ehrlich beantworten...
...was ich dir aber aus meiner Sicht dazu sagen kann:
Ich finde, OL macht einfach Spaß und ist immer abwechslungsreich und bei jedem Lauf erlebt man ein neues kleines Abenteuer. Immer nur auf der Straße oder Bahn laufen... boar... viel zu langweilig. Es gibt weltweit so so so viele coole Wettkämpfe, an denen man teilnehmen kann in so vielen unterschiedlichen Länder mit so verschiedenen Landschaften, Kulturen und Leuten, dass es so viel zu entdecken gibt und ich bin mir fast sicher, dass kein anderer Sport dir diese Vielfalt bieten kann (zumindest wenn man ein Naturliebhaber ist).
Wenn ich verletzt oder krank bin oder mich irgendwas daran hindert zu trainieren, dann denke ich meistens an einen nächsten großen Mehrtagelauf im Ausland, z.B. O-Ringen, SOW, OO-Cup... und das ich da im Sommer unbedingt laufen will. Zumindest alleine die Gedanken an solche unfassbar geilen Events geben mir genügend Energie und Motivation.
Und wenn man mal total viel Stress hat und eig keine Zeit zum Trainieren ist, dann denke ich mir, man trainiert ja nicht für den Wettkampf nächstes oder übernächstes WE oder für die Trainer, sondern weil es Spaß macht und dich gesund und fit hält und du damit gute Voraussetzungen erfüllst, dass deine Gesundheit lupenrein ist und das ist meine Meinung nach das Wichtigste im Leben.
Wenn das Training dir aktuell keinen Spaß mehr macht, dann ändere was daran! Such dir neue Strecken, vllt Laufpartner, neue Ziele... und dann bin ich mir sicher, wirst du die Freude am Trainieren wiederfinden und dann wirst du auch automatisch wieder richtig Bock auf OL haben.
Sorry für den langen Text, aber sowas muss man ausführlicher erklären finde ich ^^.
Ansonsten können wir ja dann in weniger als 2 Wochen intensive Gespräche führen :)
Volle Zustimmung!
Das schöne am OL sind die o.g. diversen Wettkämpfe, die man - je nach eigenem Anspruch - immer mitlaufen kann, und wenn es "nur" auf einer Rahmenbahn ist. Man kann die Kondition "notfalls" auch anders als nur mit Laufen trainieren - eben einfach mit Spaß fit bleiben. Selbst nach einer längeren Pause kommt man wieder rein. Was ich damit sagen will: wenn Du für Dich zu der Entscheidung kommst, eine Lauf- oder OL-Pause einzulegen, dann tu es und komm wieder, wenn Du wieder Lust hast. Das geht. Man muss sich keinen "Zwang" antun. Es gibt genug Beispiele von erfolgreichen comebacks, auch nach jahrelanger OL-Abstinenz.
Trotzdem wäre es natürlich schön, wenn Du dabei bleibst ;-).
PS: Ich bin in meinem Leben nie Elite gelaufen (Ausbildungsbedingt zu DDR-Zeit nach der D17 aufgehört und dann in der D35 eigentlich durch Zufall wieder eingestiegen). OL macht mir trotzdem Spaß.
Erstmal riesen Dank euch beiden für die Kommentare :)
Ja also mit OL aufhören will ich wohl erstmal nicht.
Ich glaube mein Problem ist einfach, dass ich Spaß am OL ziemlich stark mit Erfolg und Platzierungen in Verbindung bringe und daher oft nicht das Orientieren und Laufen selbst "genießen kann". Das liegt einfach an meinem Anspruch an mich selbst, trotz E-Kader einfach dranzubleiben und evtl auch daran, im Freundschaftskreis einfach starke OLer zu haben. Und mich macht das im Moment echt fertig, dass es irgendwie in letzter Zeit zu oft nicht so rund läuft.
Vielleicht ist es sinnvoll, tatsächlich aus diesem Denken rauszukommen und OL einfach zu genießen. Das würde für mich eine große Veränderung für meine Sicht und Denkweise auf den OL sein.
Ansonsten gehe ich ja an sich oft gerne trainieren. Ich sehe das genauso wie Till, dass es in zweiter Linie dann sowieso für die eigene Gesundheit und Fitness gut ist. Das Laufen gehen habe ich während meines ersten Semester für mich entdeckt und das möchte ich jetzt auch nicht aufgeben.